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Weingutsführung am 17. September 2016 in Neumagen-Dhron

Theo Gerhards

 

Die diesjährige Weigutsführung fand im Weingut Schneider-Kranz in Neumagen-Dhron, einem der ältesten Weinorte Deutschlands, statt. In einer herrlichen Lage am Sonnenhang zwischen den beiden Ortsteilen Neumagen und Dhron begrüßte uns unser Weinbruder Winzermeister Christoph Schneider mit seiner Frau Doris in seinem Weingut mit einem Sektempfang, wobei er über den Anfang und den Werdegang des 2,3 ha großen Weingutes mit ca. 80% Riesling-Anbau und 20 % Weißburgunder-Anbau berichtete. Der Bruderschaftsmeister Helmut Orth begrüßte die Weinschwestern/-brüder und Gäste mit launigen Worten aus dem Gedicht "Mosella" des römischen Beamten und Dichters Decius Magnus Ausonius, der von 367 bis 388 als Erzieher des Kaisers Gratian in Trier (Augusta Treverorum) lebte.

 

In Noviomagus (Neumagen) betritt Ausonius das „liebliche, von reiner Luft und purpurklarem Himmel umsponnene Moseltal“. „Sei mir gegrüsst, mein Fluss, durch Felder und Siedler gepriesen, Fluss, auf den Rebengeländen bepflanzt mit dem würzigen Weine und an den grasigen Ufern bepflanzt, du grünster der Flüsse.“

 

Es ist die früheste Beschreibung der Mosellandschaft als Weinanbaugebiet. Die Ortsweinkönigin Michelle Hermann beehrte uns ebenfalls mit einem Grußwort.

 

Bei der anschließenden Kellerbesichtigung erklärte uns Christoph Schneider die Weinbehandlung, die heute nur noch in Edelstahltanks sauber und nahezu verlustfrei durchgeführt wird. Anschließend ging es in zwei Gruppen mit Willi Herres (Weinbruder und Vorsitzender des Fördervereins „Neumagener Weinschiff“ sowie ehemaliger Bürgermeister) und Joachim Fischer (Vorsitzender des „Ausonius-Kulturvereins“) zur gewaltigen, römischen Befestigungsanlage mit ca.1.2 ha. Ein Kastell als Beispiel für die letzte große Blütezeit des römischen Imperiums an der Mosel, die mit Kaiser Konstantin begann. Zum Bau der Anlage Noviomagus wurden in den Fundamenten Steine älterer Grabmale benutzt. Als die Anlage ab 1877 ausgegraben wurde, fand man über tausend Stücke, die sich zum Teil zu Grabmonumenten, Altären und Skulpturen zusammensetzen ließen. Sie schildern Leben und Sterben, Handel und Wandel, Schule, Alltag und Feste unserer Vorfahren in früherer Zeit. Die Funde waren so beeindruckend, dass „Neumagen“ mit „Pergamon“ verglichen wurde. Zunächst wurden die Funde von Privatleuten ausgegraben, dann kamen jedoch alle Schätze ins Rheinische Landesmuseum Trier, wo die Originale besichtigt werden können.

 

Danach trafen sich die beiden Gruppen im Hafen des 2007 erbauten Holzschiffes, nachgebildet dem Grabdenkmal des Römischen Weinschiffes. Das Schiff hat sich zur großen Touristenattraktion entwickelt. Auch hier wurde uns ein Moselwein, ein leckerer Spätburgunder Rosé gereicht, der nicht im Keller von Schneider-Kranz gelagert ist, da Weiß- und Rotwein in getrennten Kellern liegen sollen.

 

Anschließend erwartete uns in herrlicher Lage über dem Ortsteil Dhron eine Verkostung des vorzüglichen Jubiläumsweines "60 Jahre Schneider-Kranz" im Weinberg Dhroner Hofberger, wo diese Kostbarkeit auch gewachsen ist. Dann ging es mit dem Bus wieder zum Weingut Schneider-Kranz. Hier begrüßte uns unser Weinbruder und Bürgermeister von Neumagen-Dhron Michael Thomas, der ergänzende Hinweise zu seiner von Touristen viel besuchten Weinbaugemeinde gab. Doris Schneider versorgte uns mit einem sehr leckeren, herzhaften Abendbüffet, bestehend aus moselländischem Spießbraten, warmem Speckkartoffelsalat, verschiedenen Desserts und Käseauswahl.

 

Der Bruderschaftsmeister Helmut Orth bedankte sich im Namen aller Teilnehmer für die aufwändige Gastfreundschaft und die erlebnisreichen Führungen. Gegen 21.30 Uhr traten wir die Heimreise an, die zwei Busse fuhren nach Trier bzw. Bullay zurück.

Fotoserien

Weingutsführung am 17. September 2016 in Neumagen-Dhron (SA, 17. September 2016)

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Sa, 17. September 2016

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