Seniorentreffen im Kloster Machern
Die Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer gibt es seit einem halben Jahrhundert
Claudia Müller
Als vor 50 Jahren, am 11. August 1967, 53 Weinfreunde die Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer e.V. gründeten, dachte sicherlich keiner daran, dass fünf Jahrzehnte später die Mitgliederzahl verzehnfacht wird, derzeit ist sie die drittgrößte Weinbruderschaft in Deutschland.
Bruderschaftsmeister Helmut Orth ist begeistert, dass anlässlich des Jubiläums so viele Weingeschwister zum diesjährigen Seniorentreffen der Einladung gefolgt und ins Kloster Machern, dem Sitz des Präsidiums, gekommen sind. Unter ihnen ist auch Ehrenbruderschaftsmeister und Gründungsmitglied Dr. Karl-Heinz Faas. „Die Attraktivität unserer Weinbruderschaft ist weiterhin sehr groß“, berichtet Helmut Orth, „das liegt auch an Euch durch Euer Einwirken und Ausstrahlen und Mitmachen“, ruft er den Weingeschwistern zu.
Weitblickend haben 1967 die Gründungsmitglieder die Satzungsziele festgelegt. Vereinigt sind Freunde der Weine von Mosel, Saar und Ruwer in dem Bestreben, das Wissen um das Kulturgut Wein zu fördern und zur Hebung der Weinkultur beizutragen. Unterstützt werden weinkulturelle Veranstaltungen in allen Zweigen der Kunst, zudem werden freundschaftliche Beziehungen zu anderen Weinbruderschaften im In- und Ausland gepflegt. Jährlich werden zahlreiche Veranstaltungen mit Musik und kulinarischen Genüssen durchgeführt. Zuletzt führte die weinkulturelle Exkursion mit einem vielfältigen Programm an den Bodensee. „Für mich ist das Moseltal eines der schönsten Flusstäler Europas“, sagt Helmut Orth und erklärt, warum es ihm so wichtig ist, dass das Moseltal die Anerkennung als Welterbestätte bekommt. In kurzen Sätzen berichtet Helmut Orth über die interessanten Veranstaltungen im Jubiläumsjahr.
Genüsslich öffneten Zeremonienmeister Gerhard Müller, Hansa Polch und Bernward Keiper die Weinflaschen. Besondere Beachtung fand ein Riesling aus dem Gründungsjahr der Weinbruderschaft 1967. Dr. Dirk Richter hatte den fünf Jahrzehnte alten Wein aus dem Weingut Max Ferd. Richter zum Jubiläum gestiftet. Sein Vater Horst Richter war Gründungsmitglied, hat sich jahrzehntelang im Präsidium sehr engagiert und wurde zum Ehrenrat ernannt. „Auch in Gedenken an Horst Richter, der im April 100 Jahre alt geworden wäre, soll die Verkostung der 1967er Mülheimer Johannisberg Riesling Spätlese uns erinnern, wie beständig Wein sein kann, wenn er richtig gelagert ist“, sagt Helmut Orth, zudem „soll er wegweisend sein für das Wohl der Weinbruderschaft für die nächsten Jahre“.
Auch Dr. Faas hielt eine flammende Rede für die Weinbruderschaft. „Wir waren Weinfreunde und Menschen, die beruflich mit Wein zu tun hatten“, erinnert er sich an die Anfänge. „Wir hatten 1967 eine Reihe weniger guter Weinjahre hinter uns. Am schlimmsten war der 1965er, da hatte ich schon mehr Fieber, als der Wein Oechsle“, berichtet er. Überlegt wurde seinerzeit, wie man für den Wein werben und seine Bekanntheit steigern könne. „Ich freue mich, dass sich die Weinbruderschaft so entwickelt hat, das konnten wir damals nicht voraussehen. Aber der Wein verdient es ja auch, dass man sich besonders gut um ihn kümmert“.
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Seniorentreffen am 11. August 2017 im Kloster Machern (FR, 11. August 2017)
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